Wer hat sich nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht schon einmal gewünscht, sich an einen Ort der Ruhe und Harmonie zu begeben, wo alles miteinander in Einklang steht?
Eine solche Oase zum Entspannen der Seele bietet Ihnen eine bestimmte Art von japanischen Gärten, der sogenannte Zen Garten.
Wofür steht ein Zen Garten?
Zen Gärten symbolisieren die Elemente Stein, Pflanze und Wasser. Wichtig dabei ist zu wissen, dass Sie, wenn Sie einen Zen Garten betrachten, ein Bild vor Augen sehen, das von den grünen Gärten mit bunten Blumen, welche im europäischen Raum stark verbreitet sind, abweicht. Anstelle eines grünen Rasens bildet die Grundlage des Zen Gartens ein Meer aus Kieselsteinen. Die einzelnen Steine werden hierbei mithilfe eines Rechens in die Form von Wellen gebracht, sodass sie das Wasser symbolisch darstellen. Während Sie den Zen Garten anblicken, werden Ihnen auch vereinzelt große Steine auffallen, die für einzelne Inseln stehen sollen. Die großen Felsen hingegen symbolisieren gigantische Wasserfälle. Als letzte Steinart erblicken Sie womöglich eine Kette von flachen Steinen, wobei jeder der Steine ungefähr einen Durchmesser von fünfundzwanzig Zentimetern aufzuweisen hat. Diese sind dazu gedacht, dass Sie von Stein zu Stein hüpfen können, wie man es auch am Strand oder an einem Fluss tun würde, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Hin und wieder auftauchende, moosige Gebiete verkörpern die pure Weisheit und spenden den einzelnen, in den Zen Garten integrierten Pflanzen, Feuchtigkeit. In vielen Zen Gärten werden Sie darüber hinaus auch kleine Bäume erblicken, bei welchen es sich oftmals um Bonsai-Bäume handelt. Sie symbolisieren das Leben, da sie,wie wir Menschen, wachsen und man ihnen das Alter ablesen kann. Vergleicht man die Form der Zen-Gärten mit den in Europa weit verbreiteten Gärten, erscheinen erstere äußerst schlicht, doch davon sollten Sie sich nicht täuschen lassen, denn es ist gerade die Schlichtheit von Zen Gärten, die zu stillem Betrachten der Dinge anregt.
Ein Fleckchen Ruhe im Eigenheim
Planen Sie, einen Zen Garten für sich anzulegen, so sollte Ihnen gesagt sein, dass Sie dazu nicht allzu viel Platz benötigen werden. Sie können ihn entweder neben Ihrem grünen Garten anlegen oder sogar als Zen Garten im Miniformat.
Einen Zen Garten in der Natur anlegen
Haben Sie sich dazu entschieden, den Zen Garten Teil Ihres Gesamtgartens werden zu lassen, sollten Sie sich für ihn am besten einen Platz suchen, der von der hektischen Außenwelt abgegrenzt ist (beispielsweise durch eine Hecke) und auf den viel Sonnenlicht fällt. Ist ein solcher Ort gefunden worden, geht es an das Anfertigen einer Skizze. Sie hilft Ihnen, Ihren zukünftigen Zen Garten zu organisieren. Anschließend gilt es die ausgewählte Fläche von Gras, Unkraut und Wurzeln zu befreien und den Boden dort, wo der Zen Garten platziert werden soll, etwa zwanzig Zentimeter tief mittels einer Schaufel oder eines Spatens auszuheben. Damit nicht unerwartet Unkraut oder Gras nachwachsen kann, müssen Sie die ausgehobene Stelle mit Gartenvlies oder einer wasserdurchlässigen Folie bedecken. Damit Folie beziehungsweise Gartenvlies stabilisiert werden, müssen Sie lediglich Kieselsteine in das Loch füllen, und zwar so viele, dass Sie später ohne das Gartenvlies/die Folie zu beschädigen, harken können. Hier gibt es weitere Informationen zum Anlegen des Zen Gartens.
Als Nächstes folgt das Einpflanzen von Bäumen, das Einrichten von moosigen Gebieten und das Verteilen von größeren Steinen und Felsen. Dabei gilt jedoch: 'Weniger ist mehr.', damit die Schlichtheit des Zen Gartens erhalten bleiben kann. Damit sie vereinzelt Bäume einpflanzen können, müssen Sie ein paar Kieselsteine zur Seite schieben und die Folie/das Gartenvlies in Form eines Kreuzes einschneiden, sodass der Baum in der Erde Wurzeln schlagen kann. Da Zen Gärten sehr naturverbunden gehalten werden, sollten Sie größere Steine und Felsen asymmetrisch anordnen, da in der Natur selbst Symmetrien nur äußerst selten zu finden sind. Besonders gut passen in einen Zen Garten weiße Steine oder Steine aus Granit. Je nach Belieben können Sie auch eine Gartenfigur in Ihrem Zen Garten aufstellen. Oft findet man dabei Zen Gärten vor, in denen Buddha-Statuen platziert worden sind, da diese Art von Gärten früher einmal von Zen-Mönchen, Vertretern des Buddhismus, zum Meditieren angelegt worden ist.
Abschließend können Sie noch dafür sorgen, dass der Kies seiner Aufgabe, das Wasser zu symbolisieren, gerecht werden kann, indem Sie mit dem Rechen ein wellenförmiges Muster
in den Kies einarbeiten.
Einen Mini-Zen Garten anlegen
Möchten Sie lieber einen Zen Garten im Miniformat kreieren, benötigen Sie als Grundlage nichts weiter als eine Schale aus Holz oder Glas, feinen Sand, ein paar wenige Kieselsteine sowie einen Mini-Rechen.
Zu Beginn wird der Sand in die Schale gefüllt, wobei Sie anschließend darüber ein paar Kieselsteine verteilen können. Um dem Sand Eigenschaften des Wassers zu verleihen, ziehen Sie anschließend mit dem Rechen Wellen in den Sand, wobei, wie beim großen Garten auch, Kreise um die Steine gezogen werden. Wenn Sie möchten, können Sie zusätzlich noch Miniaturskulpturen und Holzstücke als Baumersatz mit einarbeiten.
Ist der Zen-Garten erst einmal fertig, können Sie sich einen ruhigen Ort für ihn aussuchen, an dem Sie die Außenwelt für einen Augenblick vergessen und Ihre Seele baumeln lassen können.
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