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Günstiger ins Eigenheim: mit Eigenleistungen wird es möglich

Sobald die Entscheidung für ein neues Haus gefallen ist, geht es an die detaillierte Planung. Auf dem Weg zum fertigen Eigenheim gibt es dabei nicht nur eine Menge offener Fragen zu klären, sondern auch eine Menge an Geld zu sparen. Wer dabei in der Lage ist, den Bau an mancher Stelle mit Eigenleistungen voran zu bringen, wird schnell feststellen, dass so enorme Einsparungen möglich sind. Durch die Verringerung großer Kostenstellen können die eigenen Finanzen effektiver verteilt, beziehungsweise an anderer Stelle sinnvoll investiert werden.

Eigene Möglichkeiten und Fähigkeiten sollten dabei aber genau beachten werden: Eigenleistungen können einerseits zeitlich sehr intensiv sein. Hinzu kommt, dass es ratsam ist, bestimmte Gewerke eher in die Hände von Fachleuten zu geben.

Welche Dinge von den künftigen Bauherren dabei einfach und leicht selbst erledigt werden können oder wofür es ein eher ausgeprägtes handwerkliches Geschick bedarf, ist im folgenden Artikel zusammengefasst.

Muskelkraft als Eigenleistung

Vor dem Hausbau steht die Finanzierung. Dass Eigenleistungen dabei oft als eine Art Eigenkapital anerkannt werden, kann ein großer Vorteil bei der Darlehensvergabe sein. Die vom Bauherren geleistete Arbeit findet dabei als theoretischer Arbeitslohn Berücksichtigung. Zwischen zehn und fünfzehn Prozent der Bausumme können so als Eigenkapital angerechnet werden. Die sogenannte Muskelhypothek ermöglicht somit bei den meisten Banken durchaus verbesserte Kreditkonditionen.

Sparpotential schon bei der Hausplanung

Die Hausplanung durch einen Architekten hat viele Vorteile, ist aber nicht ganz günstig. Dass für die individuelle Planung eines Hauses leicht über sechs Stunden notwendig werden und dabei pro Stunde in etwa 200 Euro fällig sind, ist durchaus die Norm. Günstige 3D Programme, wie etwa der Plan7Architekt Pro können hier Abhilfe schaffen. Die Realisierung eigener Wünsche kann damit durchaus genauso gut realisiert werden. Für Laien ist der Zeitaufwand natürlich um einiges höher als beim Fachmann. Die Kostenersparnis ist dabei aber nicht zu verachten.

Dennoch: Der Weg zum Architekten sollte nicht vollends gemieden werden: Es empfiehlt sich, den fertigen Entwurf zumindest abschließend prüfen zu lassen.

1. Arbeiten in Eigenleistung für unerfahrene Handwerker

Je nach Stand der eigenen handwerklichen Fähigkeiten kommen verschiedene Gewerke für die Eigenleistungen in Frage. Maler- oder Tapezierarbeiten können beispielsweise auch von Laien problemlos erledigt werden. Die Einsparmöglichkeiten steigen dabei schnell auf bis zu achtzig Prozent. Auch das Verlegen von Fliesen oder Laminat kann von ungeübten Heimwerkern durchaus Bewerkstelligung finden. Nach Abzug der Materialkosten ergibt sich hier ebenfalls schnell ein beachtliches Sparpotential von zwanzig bis dreißig Prozent. Hinzu kommen Außenanlagen, welche auch relativ unproblematisch von Laien geplant und umgesetzt werden können.

2. Arbeiten in Eigenleistung für geübte Handwerker

Sind die eigenen Fertigkeiten im Hinblick auf den Hausbau etwas ausgeprägter, sind auch schwierigere Tätigkeiten möglich. Arbeiten am Rohbau oder Verputzen der Wände sind zwar arbeitsintensiv, sorgen aber ebenso für eine deutliche Reduzierung der Kosten. Für geübte Handwerker sind zusätzlich der Einbau von Türen, Fenstern oder sogar Treppen im Rahmen des Möglichen. Die Ersparnis liegt auf Grund der hohen Kosten für das Material jedoch nur bei zehn bis dreißig Prozent.

3. Arbeiten in Eigenleistung für sehr erfahrene Handwerker

Sind die Erfahrungen sehr ausgeprägt und die Fertigkeiten auf einem entsprechend hohen Level, können auch die kompliziertesten Arbeiten selbst durchgeführt werden. Eine fachmännische Elektroinstallation schlägt mit etwa 85 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Wer hier in der Lage ist, selbst Hand anzulegen, spart um die sechzig Prozent. Ebenso kann die Installation der Sanitäranlagen vom professionellen Heimwerker selbst durchgeführt werden. Wer hier aber nicht vom Fach ist, sollte davon Abstand nehmen.

Auch die Nachteile beachten

Trotz der finanziellen Vorteile, die Eigenleistungen mit sich bringen, sollten auch die Nachteile klar benannt und abgewogen sein. Wird ein Haus in Eigenleistung gebaut, verlängert sich die Bauphase meist deutlich. Ein Zeitraum von mehr als einem Jahr ist dabei die Regel. Durch die Tätigkeiten auf der Baustelle ist somit auch die persönliche Zeiteinteilung enorm eingeschränkt. Freiräume für Familie, Hobby oder Urlaub werden daher knapp.

Der Großteil der Bauherren wird somit dazu neigen, lediglich Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen, die relativ einfach und vor allem zügig umgesetzt werden können. Obwohl die Ersparnis dann geringer ausfällt, kann sie sich im Budget dennoch deutlich bemerkbar machen.

Für diejenigen, denen der Mut fehlt, die meisten Tätigkeiten völlig alleine zu bewerkstelligen, empfiehlt sich gegebenenfalls auch ein Aus- bzw. Selbstbauhaus. Ein Ausbauhaus ist eine Art Fertighaus. Es wird komplett wärmegedämmt und natürlich regendicht aufgebaut. Die Bauherren können dann individuell und in Rücksprache mit dem Bauunternehmen entscheiden, welche Eigenleistungen erbracht werden oder welche eben nicht.